Trotz vielschichtiger Verweise entziehen sich die Arbeiten einer rationalen Erklärung und vereinnahmenden Klassifizierung. Im Gegensatz zu der unsere Gegenwart dominierenden Ereigniskultur wird etwas geboten, das offensichtlich nicht durch Medienspektakel zu vermitteln ist. Gerade Menschen, die Muster menschlichen Miteinanders neu ausloten, sind von gesellschaftlicher Disziplinierung bedroht. Was bleibt, ist die Flucht nach vorn, hinein ins Rampenlicht der Öffentlichkeit. Ursula Cyriax, Pia Hötzl und Johanna Michel stimmen mit Theodor W. Adorno überein, wenn sie sagen, dass sie mit Ihrer Arbeit einen Beitrag für eine “Welt voller Schönheit und Menschlichkeit” leisten wollen und “… dass die Dinge für die Menschen da sind und nicht umgekehrt”.
Dr. Annelie Lütgens, Berlinische GalerieDie Arbeiten wollen als Teil der Alltagskultur verstanden und benutzt werden. Die preiswerte und schnelle Herstellung, sowie die unlimitierte Auflage bewahrt sie vor einer falschen Aura der Exklusivität. Sie stellen die Behauptung auf, das Osterei wäre ein Kunstwerk; “….zumindest elf Monate lang…”
Ihre Werke sind weder ironisch noch naiv. In einer optimistischen und gleichermaßen interessanten Atmosphäre weisen sie darauf hin, dass es zwecklos ist, die Zeit anhalten zu wollen. Unübersehbar behaupten sie dennoch, dass ein Versuch in diese Richtung Spaß machen könnte. Dies ist eine Vorgehensweise, die geprägt wurde von einem integrativen und partizipatorischen Handeln, das sich im engen Geflecht von Assistenten, Freunden und Künstlerkollegen vollzieht, denn Kunst und Glück entstehen für sie in einem kollektiven Prozess. (mehr …)
Gründerinnen des Atelier m.c sind Ursula Cyriax und Johanna Michel. Seit 1998 führen die beiden Künstlerinnen die Bezeichnung Atelier, um zu betonen, dass ihre Werke in Zusammenarbeit mit vielen Mitarbeitern entstehen.
Das Atelier ist privater Wohnraum, Werkstatt, Seminarraum, Ausstellungsort und -objekt zugleich. Es liefert Kunst, Corporate-, Grafik-, Web-, Set- und Modedesign; seit 2013 werden Seminare und Vorträge zum Thema “Happiness by Design” – Glück durch konstruktive Maßnahmen angeboten und realisiert.
Die Arbeiten entstehen im Spannungsfeld zwischen Privatem und Gesellschaftlichem. Der diskursive Zusammenhang und die äußeren Gegebenheiten, werden mit unterschiedlichen visuellen und materiellen Mitteln thematisiert. (mehr …)